Steub: Deutsche Träume

KI, Inhalt

Gerne, hier ist eine Inhaltsangabe zu Ludwig Steubs Roman „Deutsche Träume“ basierend auf den von Ihnen bereitgestellten Textauszügen:

„Deutsche Träume. Roman“ von Ludwig Steub, erstmals 1858 in zwei Teilen (und ein dritter Teil) bei Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig erschienen, ist ein Werk, das die Zeit und die Stimmungen in Deutschland nach den revolutionären Ereignissen beleuchtet. Laut Vorwort erfüllt der Roman den Wunsch nach einer Begleitung des Buches, die seine „Dunkelheiten aufhellen“ soll und dem Leser „recht viele Freude gewähren“ möchte. Die Erinnerung an „vergangene Trübsal“ könne ein angenehmes Gefühl wecken, da es in der deutschen Vergangenheit „an erinnerungswerthen Schmerzen nicht gebrach“.

Der Roman erzählt die Geschichte eines „hoffnungsvollen Juͤnglings, der einst an seinen Traͤumen von einem großen Vaterland erlag“, was, auch wenn nicht dem wirklichen Leben entnommen, doch „poetische Wahrheit“ besitzen soll. Die Handlung ist in einen nicht näher benannten deutschen Staat verlegt, der auf Karten schwer zu finden sei, um allen deutschen Landschaften denselben Anspruch auf die Dichtung zu lassen. Innerhalb dieses Staates liegt die kleine „Reichsstadt“ Schnurrenburg und das Herzogthum Schnauzlingen, das eine Hegemonie über das benachbarte Schnüfflingen anstrebt.

Zentrale Figuren sind eine Gruppe von Männern, darunter der Auskultant Jörg (von Bolzen), der Edelmann Heinz von Theurenstein und der Jäger Kunz. Sie repräsentieren unterschiedliche Haltungen zu den „Deutschen Träumen“ und der Realität ihrer Zeit. Jörg ist der idealistische „Jüngling“ aus dem Vorwort, der an ein geeintes, freies Deutschland glaubt. Heinz von Theurenstein ist ein Edelmann mit „ungewöhnlichem Freiheitsdurst“, der von einem großen, mächtigen Deutschland träumt, das verlorene Gebiete wie Elsaß und Lothringen zurückgewinnt, und eine „Verbrüderung der edelsten Geschlechter“ zur Hebung des Vaterlandes stiften möchte.

Er versucht, in seinem kleinen Land eine „Freistätte“ zu schaffen, in der Bauern frei sind und Recht an der Linde gesprochen wird. Kunz ist der pragmatische, oft zynische Beobachter, der die „deutsche Einheit“ für ein „Blendwerk“ hält und Deutschland als „verlebt und welk“ ansieht. Er kritisiert die politischen Zustände, die Bürokratie und die Passivität des Volkes. Er erwägt und beschließt schließlich, nach Amerika auszuwandern, um reich zu werden und dann zurückzukehren.

Der Roman thematisiert die politischen Verhältnisse der Zeit, geprägt von Zensur, die das „Deutsche“ Prädikat willkürlich handhabt, und einer bürokratischen Justiz, die nach alten Mandaten und Gesetzen verfährt. Eine „ambulante Untersuchungs-Commission“ wird eingesetzt, um „dunkle Gefahren“ aufzudecken, was zu Untersuchungen führt, auch gegen unbescholtene Bürger.

Ein Handlungsstrang dreht sich um die Schmidin, eine Frau aus Schnurrenburg, die dem Kaiser und Reich treu ergeben ist und durch ihre Haltung in Konflikt mit den lokalen Behörden gerät, insbesondere nach der Zerstörung eines Bildes, das den Kaiser zeigt. Sie wird bedroht und untersucht, aber die Angelegenheit wird schließlich beigelegt.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die geplante Verfassungsfeier, die von Jörg von Bolzen in einer Petition empfohlen wird. Diese Petition löst interne Diskussionen und Konflikte innerhalb der Regierung des Herzogtums Schnauzlingen aus, insbesondere zwischen dem Grafen von Wixenstein (Cabinetchef), dem Präsidenten von Lämmergeier und dem Landvogt Schirgel. Die Feier wird zunächst abgelehnt, dann aber doch erlaubt, nachdem der Präsident den Minister Graf Wixenstein durch Anspielungen auf die Veröffentlichung seiner pikanten Korrespondenz unter Druck setzt.

Jörg wird wegen seiner politischen Äußerungen und seiner Rolle bei der Petition als verdächtig eingestuft. Er wird verhaftet und vom Landvogt Schirgel verhört. In seinem Zimmer wird nur ein schwarz-rot-goldenes Band mit einer Deutschlandkarte gefunden. In Schnurrenburg findet sein Prozess statt. Trotz einer Verteidigung, die seine idealistische Haltung zeigt, wird er mehrheitlich verurteilt, unter anderem weil er den Herzog als „einzelnen Menschen“ bezeichnete. Das Urteil lautet zunächst fünf Jahre, später sieben Jahre Festung. Beim Abtransport aus dem Rathaus erhält er heimlich ein schwarz-rot-goldenes Sträußchen von Schwanhilde.

Heinz von Theurenstein versucht, Jörg mit Hilfe einer versammelten Menge zu befreien, doch die Bürger zögern.

Jörg kann jedoch entkommen und wird von Walburg (Chriemhilde von Burgunden)versteckt. Sie war eine Freundin aus Heinz‘ Jugend und ist wie die Schmidin dem Kaiser und Reich treu. Jörg findet bei ihr vorübergehend Zuflucht und erfährt mehr über die Vergangenheit und ihre Verbindungen zu Theurenstein. Obwohl er sicher ist, vom Landesgericht freigesprochen zu werden, bleibt er in Gefahr. Kunz, der nach Amerika geht, gibt ihm finanzielle Unterstützung.

Der Roman reflektiert durch Dialoge (insbesondere die zwischen Jörg, Heinz und Kunz sowie die Reden bei der Verfassungsfeier) die enttäuschten Hoffnungen der Zeit. Kunz sieht Deutschland als passiv und seine Führer als ineffektiv. Die Versuche der Einigung (wie der Streit zwischen Schnauzlingen und Schnüfflingen über Hegemonie und Einheit) werden oft als kleinlich dargestellt.

Spätere Abschnitte deuten an, dass die Ära der „Deutschen Träume“ letztlich zu Verfolgung und Stagnation führte, obwohl es auch einen kurzen Moment des Aufbruchs der „wackeren Kleinbürger“ gibt. Insgesamt scheint der Roman, der im Stil eines „populären Erzählers“ gehalten ist (Information aus früherer Konversation, nicht direkt in den Steub-Quellen), die „Deutschen Träume“ kritisch zu beleuchten, die Ideale ihrer Protagonisten mit der oft banalen oder repressiven Realität zu kontrastieren und ein Bild einer Zeit der Unsicherheit und enttäuschter Hoffnungen zu zeichnen.