KI, Inhalt
Gerne, hier ist eine Inhaltsangabe zu den vorliegenden Auszügen aus Adolph Streckfuß‘ Roman „Die Demokraten. Ein Roman in Bildern aus dem Sommer 1848“:
Adolph Streckfuß, selbst demokratischer Politiker, Schriftsteller und Revolutionshistoriker, verfasste diesen dreibändigen Roman, der 1850 erschien. Das Werk ist als eine Reihe von „Bildern“ aus dem Sommer 1848 konzipiert und setzt nach dem 18. März ein. Streckfuß konzentriert sich auf Ereignisse wie den Berliner Zeughaussturm am 14. Juni und die Unruhen auf dem Köpenicker Feld.
In seinem Vorwort erklärt der Autor zögernd die Veröffentlichung, da er mit Feinden rechnet. Er möchte schonungslos die Schwächen seiner eigenen Partei kritisieren, anstatt sie zu verhüllen.
Seine Absicht ist es aufzuzeigen, wie die demokratische Partei im Sommer 1848 trotz reiner Ideen und großer Unterstützung durch das Volk besiegt wurde. Gründe für die Niederlage waren die Schwäche und Untüchtigkeit der Führer sowie die Hinterlist und Gewissenlosigkeit der Reaktion, die Fehler der Demokraten ausnutzte. Der Roman mischt Wahrheit und Dichtung, bemüht sich aber um eine sachgetreue Darstellung der Ereignisse.
Die Handlung folgt verschiedenen Charakteren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, die die Turbulenzen des Revolutionssommers erleben. Eine zentrale Figur ist der junge Adelige Hugo von Warren, Neffe des Geheimenraths von Warren. Hugo hat den Militärdienst quittiert, um die Demokratie zu unterstützen, was sein Onkel und seine Familie (wie seine Cousine Klara, die zunächst vorgibt, empört zu sein) als Schande für den Adelsnamen betrachten. Hugo fühlt sich in Berlin einsam und heimatlos. Er hofft, sich mit seiner Feder als Schriftsteller zu finanzieren und sich ganz der Demokratie zu widmen. Er möchte seine militärischen Kenntnisse im Kampf für die Freiheit einsetzen.
Hugo begegnet dem Major von Arnow, einem welterfahrenen Mann mit einer Mischung aus Zynismus und tiefer Sorge um das Volk. Der Major wird zu Hugos Mentor, führt ihn in demokratische Kreise ein und warnt ihn, seine Eignung als Volksführer genau zu prüfen. Hugo hält eine begeisterte Rede für die Volksbewaffnung, die ihm großen Jubel und erste Anerkennung einbringt.
Parallel dazu wird die Intrige der aristokratischen Reaktion dargestellt. Angeführt wird sie vom Geheimenrath von Warren, Hugos Onkel. Er ist ein skrupelloser Mann, der auf die Wiederherstellung des Absolutismus hinarbeitet und jedes praktische Mittel nutzt. Seine Strategie ist „divide et impera“ – die Spaltung von Provinzen und Berlin sowie von Bürgern und Arbeitern. Ein wichtiges Werkzeug des Geheimenraths ist sein Neffe, der Baron Julius von Lychtendorf. Obwohl zunächst als enthusiastischer, fast demokratischer Neffe des Geheimenraths eingeführt, wird Julius zum Agenten der Reaktion.
Julius steht in Verbindung mit Dr. Seidler, einem prominenten, aber vom Autor und anderen Charakteren (Major, Baron von Lychtendorf) als „Schuft“ bezeichneten Literaten. Julius zahlt Seidler für Informationen über die Demokraten und für seine Einflussnahme. Seidler, der sich selbst als Präsident einer zukünftigen provisorischen Regierung sieht, verrät die Pläne der Demokraten an Julius. Er ist bereit, die Massen im Auftrag der Reaktion zu manipulieren.
Die Zerstörung des Zeughauses ist ein zentraler Handlungspunkt. Die Demokraten planen, das Zeughaus zu stürmen, um sich zu bewaffnen, da sie einen Angriff der Reaktion fürchten. Die Reaktion um den Geheimenrath von Warren und Julius von Lychtendorf ist über diese Pläne informiert. Sie beschließen, den Sturm nicht unbedingt zu verhindern, sondern zu nutzen, um die Demokraten zu diskreditieren. Julius beauftragt den Kriminellen Bartholdund seine Bande, am Sturm teilzunehmen und dabei Wertgegenstände zu stehlen, um der Aktion den Anschein eines Raubes zu geben. Julius will auch, dass es zu einem blutigen Konflikt mit der Bürgerwehr kommt.
Hugo ist in die Verschwörung der Reaktion eingeweiht, da seine Cousine Klärchen von Warren, Tochter des Geheimenraths, ihn heimlich informiert. Klärchen, die Hugo liebt, riskiert ihren Ruf, um ihm die detaillierten Pläne ihres Vaters mitzuteilen, einschließlich Julius‘ Beteiligung an geplanten Attentaten. Sie ist ihrem Vater und ihrer bevorstehenden Verlobung mit dem reaktionären Herrn von Berg feindlich gesinnt.
Hugo nimmt an einer demokratischen Versammlung teil, in der der Zeughaussturm diskutiert wird. Er spricht sich entschieden gegen den Sturm aus. Er hält die Ausführung für unmöglich mit der anwesenden „regellose Masse“, die er als „Abschaum der Demokratie“ und „Gesindel“ bezeichnet. Er warnt auch, dass die Reaktion von den Plänen weiß und sie ausnutzen wird. Seidler versucht, Hugo wegen seiner Herkunft und seiner Haltung zu diskreditieren.
Am Tag des Zeughaussturms versuchen Hugo und der Major, die Menge zu beruhigen und eine Eskalation zu verhindern. Hugo überführt die Bürgerwehr, indem er zeigt, dass deren Waffen nicht geladen sind. Barthold versucht, die Menge weiter aufzuwiegeln. Trotz Hugos Bemühungen kommt es zu Schüssen. Während des Tumults und der anschließenden Plünderung des Zeughauses kommt es zu tragischen Ereignissen.
Die persönlichen Schicksale verweben sich mit den politischen: Klärchen und Hugo planen ihre Flucht in die Schweiz, unterstützt vom Major und dem geheimnisvollen Justizkommissarius Seemann. Seemann, der ein eigenes Spitzelnetz unterhält (wie Werner, der sowohl Seidler als auch Hugo überwacht), nutzt sein Wissen (er hat Julius und Berg in der Hand), um Hugo zu helfen, möglicherweise aus Kalkül für eine zukünftige demokratische Herrschaft.
Ein tragisches Ereignis ist der Tod von Julius von Lychtendorf. Er kommt während der Unruhen um, und Hugo muss seinem Onkel, dem Geheimenrath, mitteilen, dass dieser seinen eigenen Neffen durch seine Machenschaften ermordet hat.
Die Novelle steuert auf eine persönliche Auflösung zu: Der Geheimenrath erhält einen anonymen Brief (möglicherweise von Seidler oder Seemanns Leuten), der Klärchens heimliche Beziehung zu Hugo und ihren Fluchtversuch entlarvt. Er findet seine Tochter in Männerkleidung bei Hugo. Nach dem Schock über Julius‘ Tod und der Konfrontation mit Klara und Hugo, gibt der Geheimenrath nach. Er verzeiht Hugo und Klara und segnet ihre Verbindung, um vielleicht Sühne für das Leben zu finden, das er geknickt hat. Die Geschichte endet mit der Annahme, dass Hugo und Klara gemeinsam glücklich werden.
Die vorliegenden Auszüge enden somit mit der Auflösung der persönlichen Handlungstränge von Hugo und Klara und dem tragischen Höhepunkt des politischen Konflikts in Berlin durch Julius‘ Tod und die Ereignisse am Zeughaus.