Aston, Revolution und Contrerevolution

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Gerne, hier ist eine Inhaltsangabe zu Louise Astons Roman „Revolution und Contrerevolution“ basierend auf den bereitgestellten Textauszügen, mit einer Länge von etwa 700 Wörtern:

Louise Astons Roman „Revolution und Contrerevolution“, erstmals 1849 erschienen, schildert die Ereignisse der Jahre 1848/49 und ihre unmittelbaren Folgen, wobei persönliche Schicksale eng mit dem politischen Umbruch in Preußen und Deutschland verknüpft werden. Die Autorin, selbst eine Vorkämpferin der Frauenemanzipation und „Freischärlerin“, die wegen ihrer nonkonformistischen Lebensweise und politischen Ansichten polizeilich überwacht und ausgewiesen wurde, bietet eine radikale und kritische Perspektive auf das Revolutionsgeschehen. Laut Vorrede benötigt das „märchenhafte“ politische Leben der Zeit kaum Ausschmückung.

Die Handlung beginnt am 5. März 1848 in Wien, wo sich bereits revolutionäre Spannungen bemerkbar machen, obwohl viele Wiener die drohende Gefahr noch nicht erkennen. Ein zentraler Handlungsstrang entspinnt sich um die Figur der Alice, einer intelligenten und politisch aktiven Frau, die sich in den Kreisen der Macht und des Widerstands bewegt. Sie steht in Verbindung mit verschiedenen einflussreichen Personen, darunter der mysteriöse Pater Angelicus und der Fürst Felix Lichnowsky (auch Lizinsky/Lichninsky genannt).

Alice und der Fürst scheinen eine komplexe Beziehung zu führen, die von politischer Zweckmäßigkeit, Vertrauen, Misstrauen und Leidenschaft geprägt ist. Der Fürst ist Teil eines revolutionären Kreises in Wien, der „Achtzehner“, dessen Ziele er jedoch überwinden will. Er beauftragt Alice, für ihn nach Berlin zu reisen, Informationen über die dortigen revolutionären Vorbereitungen zu sammeln und Nachrichten sowie Anweisungen an verschiedene Personen zu überbringen, darunter auch eine Bitte um Neutralität an den Prinzen.

Parallel dazu lernen wir das Elend des Voigtlandes in Berlin kennen, eines Viertels, das als „Vaterland der Entbehrung, der Menschenknechtung, der Seelenschändung“ beschrieben wird. Hier leben Anna und ihr Bruder Ralph (möglicherweise auch Rudolph genannt). Ihr Vater, der alte Naumann, scheint in Schwierigkeiten zu stecken, und ihre Mutter wird der Kuppelei beschuldigt. Ralph ist in politische Aktivitäten verwickelt und misstraut bestimmten Figuren, die er für Verräter hält. Anna und Ralph werden kurz vor dem 18. März verhaftet. Alice kümmert sich um Anna und versucht, Ralph zu helfen.

In der Berliner Gesellschaft bewegen sich weitere Figuren wie die Gräfin Bedford, die Alice in politische Salons einführt, und verschiedene „Notabilitäten“, darunter Prinz A. und der Chevalier von St. Just. Auch der anscheinend Polizeipräsident Herr von M. spielt eine Rolle, indem er Intrigen spinnt und Ratschläge erteilt. Alice navigiert geschickt durch diese Kreise und scheint über die wahren Absichten vieler im Bilde zu sein.

Ein weiterer Handlungsstrang betrifft Salvador, einen Boten des Pater Angelicus und Sohn von Ines. Salvador verliebt sich in Lydia, eine Frau, die unter Alice’s Einfluss steht. Salvador folgt Lydia nach Berlin, obwohl seine Mutter Ines dies missbilligt. Pater Angelicus scheint jedoch einen größeren Plan zu verfolgen, der Salvador einschließt und Ines später erlauben soll, ihm zu folgen.

Die Ereignisse spitzen sich am 18. März 1848 in Berlin zu. Der Tag beginnt mit scheinbarer Leichtigkeit und Freude über die mögliche Einrichtung einer Bürgerwehr, doch bald bricht offener Konflikt aus. Alice entscheidet sich aktiv am Kampf teilzunehmen. Es kommt zu blutigen Auseinandersetzungen; Alice findet ihre Wohnung nach Kämpfen verwüstet und mit Leichen übersät vor. Die königlichen Truppen ziehen sich zurück, und das Volk begräbt seine Toten. Die Erzählung blickt kritisch auf die Obrigkeit und das Schicksal der „verstümmelten Proletarier“.

Die Handlung verlagert sich später zum Schleswig-Holsteinischen Krieg, insbesondere zu den Verhandlungen über einen Waffenstillstand bei Apenrade. Alice und Ralph sind dort anwesend, erleben die Entwicklungen und äußern ihre Enttäuschung über das Vorgehen, insbesondere die Rolle des Generals Wrangel und den erzwungenen Waffenstillstand. Ralph zeigt tiefes Vertrauen in Wrangel, während Alice kritischer ist. Die Annahme des Waffenstillstands in Frankfurt am Main, die angeblich durch Fürst Lichnowsky und andere Mitglieder der Rechten gesichert wurde, wird als ernüchternde Entwicklung dargestellt.

Die politischen Enttäuschungen führen zu weiteren Unruhen, den Frankfurter Septembertagen. Das Volk kämpft auf Barrikaden, doch der Versuch des Reichsverwesers, die Truppen zurückzuziehen, scheitert am Widerstand der Minister. Inmitten dieser Ereignisse kommt es zur tragischen Konfrontation: Salvador tötet Fürst Lichnowsky mit einem Dolch. Dabei wird enthüllt, dass der Fürst Salvadors leiblicher Vater ist und diese Tat Teil von Ines‘ furchtbarer Rache ist.

Die Autorin schließt mit der bitteren Erkenntnis, dass nur die vollendete Kontrerevolution die Mutter einer vollendeten Revolution werden könne, was die tiefe politische Enttäuschung über den Verlauf der Ereignisse widerspiegelt. Der Roman verwebt auf diese Weise das Schicksal seiner Figuren mit den politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen einer entscheidenden Periode der deutschen Geschichte.