Dedenroth: Aus sturmbewegter Zeit

KI/Inhaltsangabe

Basierend auf den vorliegenden Auszügen aus E. B. von Dedenroths Novelle „Aus sturmbewegter Zeit“ kann eine Inhaltsangabe erstellt werden, die das Leben des Schriftstellers Robert Bork im Kontext der politischen Umwälzungen Mitte des 19. Jahrhunderts in Preußen und seiner persönlichen Beziehungen darstellt.

Zum Vorwort: Es beginnt mit einer Beschreibung der Hauptfigur, Eugen Hermann von Dedenroth, dessen Lebensweg autobiografische Züge in der Figur des Robert Bork erkennen lässt. Dedenroth, geboren 1829, wuchs als Sohn eines Majors in verschiedenen Garnisonsstädten auf. Frühzeitig zeigten sich sowohl seine Liebe zum Militär als auch eine Neigung zu literarischer Arbeit, gefördert durch seinen hochgebildeten Vater und seine beobachtungsgabe begabte Mutter. Nach dem Eintritt als Avantageur in ein Garde-Grenadier-Regiment 1847 erlebte er die Berliner Revolution und wurde 1848 zum Offizier befördert.

Ein Wendepunkt in Dedenroths militärischer Laufbahn, der in der Novelle in die Geschichte von Robert Bork übertragen wird, war die Veröffentlichung seines Werkes »Ein Sohn Alexander von Humboldt’s« im Jahr 1858. Obwohl der Stoff, ein Schwindler in Amerika, dürftig war, verwertete Dedenroth ihn geschickt. Die Veröffentlichung führte jedoch zu Unannehmlichkeiten mit Alexander von Humboldt, der Anstoß am Titel nahm. Dieses Ereignis veranlasste Dedenroth, seine militärische Karriere aufzugeben und Schriftsteller zu werden, zunächst unter finanziellen Schwierigkeiten. Später trat er jedoch zur Garde-Landwehr über, wurde Adjutant und Hauptmann. Ein schweres Augenleiden zwang ihn 1867 zur vorzeitigen Pensionierung.


Die Novelle „Aus sturmbewegter Zeit“ selbst spielt in den Jahren vor und während der Revolution von 1848 und darüber hinaus. Im Zentrum steht Robert Bork, der als ehemaliger Staatsgefangener und politisch Verfolgter dargestellt wird. Die erste Begegnung im ersten Kapitel findet im Jahr 1847 statt, als Hertha von Witten, die Tochter des Generals von Witten, Robert Bork auf einer Bastion trifft. Hertha, die von ihrem Vater und ihrem Namen her in festen Konventionen verankert ist, sieht in Bork zunächst den Verführer ihres Bruders Georg und einen „Demagogen“, der der Obrigkeit trotzt. Bork hingegen spürt Herthas Vorbehalte, verteidigt aber seine Überzeugungen und beklagt, dass sie ihn verdammt, bevor sie seinen Standpunkt versteht.

Der Grund für Borks Ruf als „Demagoge“ und seine Haft wird später im dritten Kapitel erläutert. Er wurde wegen Hochverrats angeklagt, weil er ein Lied gedichtet hatte, das studentische Begeisterung für ein einiges Deutschland entflammte. Bork verteidigte sich nicht vor Gericht, um andere, darunter Georg von Witten, zu schützen, die durch seine Vorträge begeistert worden waren. Er duldete die Strafe für die jungen Leute. Nach seiner Freilassung sucht Bork eine Anstellung, wendet sich dabei auch an seinen Onkel, Stadtrat Bergmann in Berlin.

Bergmann, der nach der eingetretenen Reaktion seine früheren liberalen Ansichten nun weniger offen zeigt und um sein Ansehen und mögliche Orden besorgt ist, empfängt Bork kühl und tadelt ihn für seine politische Vergangenheit. Er bietet ihm Unterstützung als Almosen an, was Bork jedoch stolz ablehnt; er sucht Arbeit, keine Wohltätigkeit. Diese Begegnung zeigt Borks Integrität, aber auch die Härte des Kampfes ums Überleben für einen politisch Geächteten. Bergmanns Tochter, Julie, wird Zeugin des Gesprächs und zeigt Interesse an Bork.

Trotz der Schwierigkeiten findet Bork als Schriftsteller seinen Weg. Er liefert Beiträge für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, deren Artikel Aufsehen erregen. Seine Situation verbessert sich unerwartet durch die Bekanntschaft mit Edith, Gräfin Meran. Die Gräfin, die einen Salon führt, in dem sich Gelehrte, Künstler und liberal Gesinnte treffen, wird auf Borks Artikel aufmerksam. Sie bietet ihm an, den literarischen Nachlass ihres liberalen Onkels zu ordnen und zu vollenden. Dieses Angebot gibt Bork nicht nur Zugang zu brisantem Material, sondern auch finanzielle Sicherheit und Zugang zu einflussreichen Kreisen. Besonders bedeutend ist, dass sogar König Friedrich Wilhelm IV. Borks Schrift würdigt und die Gräfin auffordert, ihn vor der Zensurpolizei zu schützen. Bork wird ein regelmäßiger Gast bei der Gräfin und fühlt sich endlich verstanden.

Bei einem „ästhetischen Thee“ im Haus der Gräfin kommt es zu einem Wiedersehen zwischen Hertha und Robert Bork im Jahr 1848. Hertha spricht ihn an und erkundigt sich nach seinem Befinden. Das Gespräch ist von unausgesprochenen Gefühlen und Missverständnissen geprägt. Hertha ist irritiert durch Borks offene, fast leidenschaftliche Art und seine scheinbare Huldigung einer anderen Dame. Bork wiederum missversteht Herthas Verhalten und fühlt sich von ihr verachtet. Die Gräfin Meran erkennt die Spannung zwischen ihnen und versucht, Herthas Interesse für Bork zu erklären, indem sie Julie Bergmanns neugierige Fragen über ihn erwähnt und andeutet, dass Herthas Interesse tiefer geht als bloße Vermittlung. Es wird auch angedeutet, dass Herthas Bruder Georg möglicherweise um Julies Hand anhält.

Die politischen Spannungen in Berlin spitzen sich zu und münden im März 1848 in die Revolution. Während der Barrikadenkämpfe kommt es zu einer dramatischen Szene: Robert Bork rettet das Leben des Generals von Witten, der von der aufgebrachten Menge bedroht wird. Stadtrat Bergmann, der Zeuge wird, ist tief beeindruckt und ändert seine Haltung gegenüber Bork. Er bittet Bork, bei ihm Aufnahme zu finden und möchte wiedergutmachen, was er ihm angetan hat.

Die Revolution hat auch Auswirkungen auf Georg von Witten. Ein Zusammenstoß mit Bork führt zu einer Duellforderung, die Bork jedoch ablehnt, da er sich nicht duelliert. Diese Verweigerung droht Georgs militärische Karriere zu zerstören. Hertha ist zutiefst beunruhigt und schreibt einen ungewöhnlichen Brief an Bork, in dem sie ihn bittet, Georgs Karriere nicht zu ruinieren und nachfragt, ob er Georg damals in Königsberg verleitet habe. Ihr Brief drückt trotz ihrer inneren Qualen tiefes Vertrauen und Achtung für Bork aus. Bork erkennt durch diesen Brief, dass er Herthas Herz erobert hat. Er hatte seinerseits einen Brief an Georg vorbereitet, der eine Entschuldigung enthielt und im Falle seines Todes an Hertha übergeben werden sollte; dieser Brief wurde Hertha später durch Julie ausgehändigt und bewies Borks edle Gesinnung.

Nach der Niederschlagung der Revolution durch die Reaktion im Jahr 1848/49 verschärft sich die politische Verfolgung. General von Witten, der die Revolution und die Zugeständnisse des Königs verabscheut, leidet unter den politischen Veränderungen und muss sich finanziell einschränken. Sein Sohn Georg schließt sich nach der Auflösung der Armee der Herzogtümer (Schleswig-Holstein) dem Kampf gegen die Dänen an. Ein Brief von Georg an Hertha bringt die Versöhnung zwischen Vater und Sohn und offenbart die Wahrheit über Borks Verurteilung in Königsberg: Bork hatte die Schuld anderer, einschließlich Georgs, auf sich genommen. Georg berichtet auch, dass Bork sich in Schleswig-Holstein Verdienste erworben hat und er ihm zur Flucht verholfen hat, als Bork wegen seiner Artikel für die „Freie Zeitung“ von den dänischen Behörden verfolgt wurde.

Bork, der nun seinerseits verfolgt wird und fliehen musste, sucht wiederum Zuflucht bei Stadtrat Bergmann in Berlin. Bei seiner Ankunft trifft er auf die Familie Bergmann, einschließlich Julies und Baron von Asten, Bergmanns Schwiegersohn, der mit Elise verheiratet ist. Asten, ein ehemaliger Offizier, der ebenfalls die Demütigungen der Märzereignisse erlebt hat, erkennt in Bork den Mann, der seinen Schwiegervater gerettet hat. Trotz Bergmanns anfänglicher Zögerung bietet Asten Bork seine volle Unterstützung und Freundschaft an. Dies sichert Borks Schutz vor der Polizei. Hertha ist ebenfalls anwesend, und es kommt zu einer emotionalen Begegnung zwischen ihr und Robert, bei der die letzten Missverständnisse ausgeräumt werden.

Die Novelle springt dann zwanzig Jahre voraus in die Zeit des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Robert Bork und Hertha sind verheiratet und haben einen Sohn, der als Offizier in der preußischen Armee dient. Die politischen Gegensätze der Vergangenheit scheinen in der nationalen Einigung und dem gemeinsamen Opfer für das Vaterland aufgegangen zu sein. Die Familien Bergmann, Asten und Bork sind eng verbunden.

Die Sorge um ihren Sohn überschattet die Schlacht an der Lisaine. Eine Depesche bringt die traurige Nachricht, dass Georg von Witten, Herthas Bruder, schwer verwundet wurde und auf dem Transport stirbt. Georg hatte trotz seiner früheren Schwierigkeiten und seiner Tätigkeit für die Herzogtümer-Armee den Weg zurück in den aktiven Dienst gesucht und gefunden, um für das Vaterland zu kämpfen. Die Gräfin Meran hinterlässt nach ihrem Tod fast ihr gesamtes Vermögen dem Sohn von Robert und Hertha. Die Novelle schließt mit der Darstellung der familiären Bande, die durch gemeinsame Erlebnisse und Verluste gestärkt wurden, und einem Rückblick auf die stürmische Zeit, die zur Einigung Deutschlands führte.

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Basierend auf den vorliegenden Textauszügen und unserem bisherigen Gespräch lässt sich die Position des Autors E. B. von Dedenroth zur Revolution von 1848 wie folgt rekonstruieren:

Eugen Hermann von Dedenroth war tief in der preußischen Militärtradition verwurzelt. Er wuchs in Garnisonsstädten auf, sein Vater war Major und vermittelte ihm eine „glühende Liebe zum Vaterlande“, „Begeisterung für den Hohenzollernstamm“ und „Freude am aufstrebenden Preußentum“. Dedenroth selbst trat 1847 ins Militär ein und erlebte die Berliner Revolution 1848 hautnah, wurde sogar in der Schlacht bei Schleswig zum Offizier befördert. Obwohl er später eine Zeit lang als freier Schriftsteller lebte, kehrte er zur Garde-Landwehr zurück und nahm am Krieg von 1866 teil. Diese biografischen Details legen nahe, dass Dedenroths Perspektive stark von Loyalität zur Monarchie, Patriotismus und einem Bekenntnis zum preußischen Staat geprägt war.

Sein ausdrücklich erklärtes Ziel als Schriftsteller war es, „In dem Volke Begeisterung für die Größe und Macht des Vaterlandes zu entfachen, das geschichtliche Bewusstsein zu wecken und den deutschen Gedanken in den weitesten Kreisen zu verbreiten“. Er wählte oft historische und militärische Themen für seine Werke und legte Wert auf „unbedingte Treue in der geschichtlichen Darstellung“.

Die Novelle „Aus sturmbewegter Zeit“ schildert die Zeit um 1848 und ist laut Beschreibung ein „Treues Bild der 48er Zustände in Berlin und der Versöhnung zwischen Alt und Neu“. Dies deutet auf eine Auseinandersetzung mit den Konflikten der Zeit hin, die auf eine letztendliche Überwindung der Gegensätze abzielt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass E. B. von Dedenroth als treuer Preuße und Nationalist die Revolution von 1848 in ihrer Manifestation in Berlin kritisch sah. Er verurteilte die Ausschreitungen, den Einfluss des Pöbels und die chaotischen Zustände. Er unterschied jedoch die noblen Ideale der nationalen Einheit und Freiheit, die er über die Figur Robert Bork vertrat, von der fehlerhaften Durchführung der Revolution. Er zeigte Sympathie für aufrechte Männer wie Bork, die für ihre Überzeugungen litten. Dedenroths Werk präsentiert die Revolution letztlich als eine turbulente, aber fehlgeleitete Episode, die dem eigentlichen nationalen Ziel, der Einheit Deutschlands unter preußischer Führung, erst durch die spätere Entwicklung und militärische Erfolge (insbesondere unter Wilhelm I.) zu einer positiven und stabilen Erfüllung verhalf. Die Novelle propagiert somit nicht die Revolution als Mittel zur Einigung, sondern zeigt die Überwindung der Konflikte der „sturmbewegten Zeit“ durch eine nationale Einheit, die vom preußischen Staat und seiner Armee (reformiert und mit dem Volk versöhnt, wie Bork in andeutet) getragen wird.