Glümer: Fata Morgana

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Basierend auf den mir vorliegenden Textauszügen handelt es sich um den Roman „Fata Morgana: Ein Roman aus dem Jahre 1848“ von Claire von Glümer, der 1851 in Leipzig erschien. Der Roman spielt zur Zeit der Revolution von 1848 und verwebt persönliche Schicksale mit den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen jener Zeit.

Die Handlung beginnt auf Schloss Launeck, dem Wohnsitz des Hofmarschalls und seiner Familie, bestehend aus seiner Frau, Gräfin Hedwig, ihren Söhnen Egbert und Kurt, Egberts Frau Adelgunde und ihrer Cousine Marie. Die ruhige, von gesellschaftlicher Etikette geprägte Atmosphäre wird durch die Ankunft von Graf Günter, dem Bruder des Hofmarschalls, seinem Sohn Werner und dessen Kindern Heinrich und Gertrud unterbrochen. Graf Günter, ein menschenscheuer, aber wohltätiger Mann, der sich den 5]. Sie fliehen vor der düsteren Umgebung seines eigenen Gutes, um dem kranken Heinrich und der jungen Gertrud eine angenehmere Bleibe zu bieten. Die Familie des Hofmarschalls ist teils neugierig, teils irritiert über die Ankunft und die Gäste.

Parallel dazu werden die Geschehnisse des Jahres 1848 geschildert, insbesondere die Debatten im Frankfurter Parlament und die sozialen Spannungen. Der Maler Lorenz wird als Beobachter eingeführt. Er reist auf dem Rhein und wird in Mainz Zeuge heftiger Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Bürgern. Diese Vorfälle werden später auch im Frankfurter Parlament thematisiert, wobei die Schwierigkeit, mit solchen Unruhen umzugehen, hervorgehoben wird. Lorenz trifft in Frankfurt auf den jungen Geistlichen Matteo.

Ein zentraler Handlungsstrang entwickelt sich um die Familie Laun und eine Erbschaftsangelegenheit. Carlota Guardi, eine Italienerin, die behauptet, die rechtmäßige Tochter des verstorbenen Grafen Laun (des Vaters des Hofmarschalls und Günters) aus erster Ehe zu sein, erhebt Anspruch auf das Erbe. Sie behauptet, die Ehe der Mutter des Hofmarschalls sei ungültig. Ihr Anspruch basiert auf Dokumenten, die in der Bibliothek von Schloss Launeck versteckt sein sollen. Carlota ist von Rachsucht getrieben und schwer krank. Sie wird von Pater Alamus unterstützt und gelenkt, einem Mann, der Teil eines intriganten Netzwerks ist, das politische Ziele verfolgt und Menschen wie Werner und seine Theorien als Hindernisse betrachtet. Pater Alamus setzt Matteo ein, der Teresa, Carlotas Tochter, nach Launeck bringt, um die versteckten Dokumente zu finden.

Im Schloss Launeck wird Teresa in die Familie aufgenommen. Sie ist ein schüchternes, liebenswertes Mädchen und freundet sich eng mit Gertrud und Wolf an. Insbesondere Wolf scheint Zuneigung für sie zu entwickeln. Matteo, der Teresa nach Launeck gebracht hat, gerät in einen Gewissenskonflikt, da er Teresa liebgewonnen hat und an den Methoden und Zielen von Pater Alamus und seinem Vater zweifelt. Er erzählt Wolf von Alamus‘ Absichten bezüglich Teresa und bittet um Schutz für sie.

Währenddessen diskutieren Werner, Graf Günter und Roderich, ein zynischer Diplomat, in Frankfurt über die politische Lage und das Frankfurter Parlament in der Paulskirche. Werner vertritt idealistische, sozialistische Ansichten über Freiheit, Einheit und Arbeit als Weg zum Glück und zur Befreiung. Er glaubt an eine friedliche Umwandlung der Gesellschaft. Günter und Roderich stehen dem kritisch gegenüber.

Sie sehen das Parlament als ineffektiv, von Eitelkeit und Zank geprägt („Narrenbühne“, „Komödie“). Auch Werner zeigt sich enttäuscht von den realen Debatten. Sie besuchen eine Sitzung des Parlaments und kommentieren verschiedene Redner (Gagern, Blum, Schmerling, Vogt u.a.), oft mit spöttischem Unterton. Gertrud, die Werner begleitet, teilt anfänglich seinen Enthusiasmus, wird aber auch mit der Realität konfrontiert. Werner möchte, dass Gertrud stark und frei wird und ihm bei seinem Streben hilft. Er kritisiert die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen.

Ein weiterer persönlicher Schicksalsschlag ist die Verschlechterung und der baldige Tod von Heinrich, Werners Sohn. Heinrichs Krankheit und sein inneres Ringen werden wiederholt erwähnt. Er stirbt schließlich in Launeck, und seine Beerdigung wird beschrieben.

Carlota Guardi kommt nach Launeck, um die Suche nach den Dokumenten in der Bibliothek zu überwachen. Die Suche findet unter der Anwesenheit der Laun-Familie, Matteo und Teresa statt. Doch in einem entscheidenden Moment, überwältigt von dem Konflikt zwischen ihrer Loyalität zur Familie Laun, die ihr Freundlichkeit erwiesen hat, und der Aufgabe, die ihr zugewiesen wurde, verbrennt Teresa die Dokumente. Sie erklärt, dies sei ein Impuls ihres Herzens gewesen, der dem Willen des Himmels entspreche und sie das Glück der Familie, insbesondere Wolfs, nicht zerstören könne.

Nachdem Teresa die Dokumente verbrannt hat, wird sie krank. Die Ereignisse haben sie stark mitgenommen. Graf Günter und Gertrud unterstützen Teresa und sorgen dafür, dass sie zur Kur reisen kann. Günter organisiert ihre Abreise mit Matteo und Lorenz.

Der Roman endet, wie in den Auszügen dargestellt, mit der Abreise von Teresa, begleitet von Günter, Gertrud und Lorenz, aus Launeck. Die politische Lage in Frankfurt ist weiterhin angespannt, mit Truppenpräsenz und Barrikadenbau. Werner sieht die Annahme des Waffenstillstands von Malmö durch das Parlament als Scheitern der Revolution.

Die „Fata Morgana“ – die Illusion der großen Hoffnungen von 1848 – scheint sich aufzulösen. Der Roman verwebt das persönliche Drama der Adelsfamilie und die Intrige um das Erbe mit der breiteren politischen und gesellschaftlichen Enttäuschung jener Zeit. Charaktere wie Werner verkörpern die Idealisten, die an ihren Visionen festhalten, während andere wie Roderich und Günter die Realität mit Zynismus betrachten und die ineffectualness des Parlaments hervorheben. Die Figur der Teresa und die Intrige um die Erbschaft bringen eine persönliche Ebene in das Geschehen und zeigen, wie die großen politischen und religiösen Machenschaften auch die „kleinen“ Leben beeinflussen können, aber auch, wie menschliches Gefühl und Gewissen sich dem entgegenstellen können.