Giseke: Kleine Welt und große Welt


KI, Inhalt in 700 Wörtern:

Gerne, hier ist eine Inhaltsangabe zu Robert Gisekes „Kleine Welt und große Welt“ in etwa 700 Worten, basierend auf den bereitgestellten Quellen und unserer Konversationshistorie:

„Kleine Welt und große Welt“ ist der vierte Teil des Romanzyklus „Moderne Titanen, kleine Leute in großer Zeit“ von Robert Giseke.

Der vierte Teil beginnt in der „kleinen Welt“ der historischen Reichsstadt Heimstädt. Hier treffen wir verschiedene Charaktere, die die lokale Gesellschaft abbilden. Dazu gehört der Rathmann Wohlgemuth, der lokale Amtsträger. Ein zentraler Charakter der kleinen Welt ist der „Professor“ Finsterbusch, ein ehemals idealistischer Maler, der nun aus finanzieller Notwendigkeit Porzellanmalerei betreibt und die bittere Wahrheit erkennt: „die Kunst geht nach Brot“. Diese Figur verkörpert den Konflikt zwischen idealistischem Streben und praktischem „Haben-Müssen“. Ein Schuhmacher (genauer: Pantoffelmacher) klagt über unfairen Wettbewerb durch billigere Waren. Selbst die Apotheken in Heimstädt stehen in Rivalität. Das Leben im kleinen Ort zeichnet sich durch seine „sittlichen und gemüthlichen Beziehungen“ aus, im Gegensatz zur Oberflächlichkeit der Großstadt. Freude findet sich hier im Bescheidenen, wie beim Weihnachtsjubel in einem Bürgerhause, wo jede Überraschung ein Zeichen wirklicher Güte ist.

Die Hauptfigur dieses Teils ist Hans, der auch als Fritz bezeichnet wird und dessen Schicksal reflektiert wird. Hans kehrt (oder ist) in Heimstädt und trifft auf seine Familie. Seine konservativen Verwandten, insbesondere Onkel Wangrood und Tante Schimmelpfennig, missbilligen seinen liberaleren Lebensstil als „Grobheit“ und „Vagabundenleben“ und werfen ihm vor, nichts von Dankbarkeit, Sparsamkeit und Tugend zu wissen. Hans‘ kranke Schwester Elsabeth sorgt sich zutiefst um ihn; sein Versprechen, ihr wöchentlich zu schreiben, dessen Nichteinhaltung zu ihrem Leid beiträgt, unterstreicht die persönlichen Kosten seiner Abwesenheit. Die Cousine Dorchen repräsentiert die Wärme und die „höchste Fähigkeit zur Freude“ im bescheidenen Bürgerhaus. Hans selbst erkennt den Gegensatz zwischen der „gebildeten Welt“ mit ihrer versteckten Intrige und kranken Resignation und den „ursprünglichen Naturen“, die ihre Gefühle offen zeigen können.

Hans fühlt sich jedoch von der „großen Welt“ in Berlin angezogen, wo er sein „Höchstes zu gewinnen oder zu verlieren“ hofft. Hier tritt er in Kontakt mit der Welt des Kapitals, personifiziert durch den Geheim-Commerzienrath Selbstherr. Obwohl er nicht explizit als „unersättliches Ungeheuer moderner Speculationswuth“ bezeichnet wird (dieser Begriff stammt aus der Konversationshistorie, nicht direkt aus diesen Auszügen), wird angedeutet, dass seine Unternehmungen auf dem „Herabdrücken des Tagelohns“ basieren, was die Arbeiter fast zum Opfer fallen lässt.

Selbstherrs Frau, Judith Selbstherr, ist eine hochgebildete Frau, die die neuen sozialistischen und humanistischen Ideen kennt und theoretisch anerkennt, aber nicht bereit ist, ihren Reichtum aufzugeben. Sie pflegt einen „Schein des Herzens“ durch milde Wohltätigkeit im Kleinen, um die Ausbeutung ihres Mannes im Großen zu kompensieren. Ihre eigene Ehe war arrangiert, und sie hat auf Liebe verzichtet.

Hans verliebt sich in die Tochter, Amely Selbstherr, eine begabte Künstlerin. Amely rebelliert gegen eine arrangierte Ehe (mit Graf Stanislaus) und sieht ihre Liebe zur Kunst als ihr größtes Glück. Hans versucht, Amelys Liebe und die Achtung der Familie durch „Verdienst“ zu gewinnen. Er erfüllt die Bedingung der Mutter, den Titel „Hofrath“ zu erwerben. Trotzdem wird ihm Amely verwehrt; er erfährt, dass sie mit einem Grafen verlobt ist (implied in context). Es kommt zu einer dramatischen Konfrontation mit Frau Selbstherr, bei der Hans sie mit Pistolen bedroht, um die Wahrheit über Amelys Gefühle und die Hintergründe zu erfahren, da er eine Intrige vermutet. Er spricht von Selbstmord als letztem Mittel. Nach dieser Konfrontation ist er „rathlos, ziel­los, ver­zweif­lungs­voll“.

Ein späteres Wiedersehen zwischen Hans (nun als Herr von Sedlitz bezeichnet, was auf eine Titeländerung oder Anrede hindeutet) und der inzwischen verheirateten Gräfin Amely bringt eine gewisse Klärung. Amely gesteht, dass sie ebenfalls geliebt hat, aber die „Verhältnisse“(implied to include Hans’s lack of fortune compared to the uncertainty of her own) die Verbindung unmöglich machten. Sie sieht die Trennung als Folge einer Intrige und ihrer beider Resignation. Obwohl die romantische Liebe verloren ist, findet Amely Trost in der „Tugend“ und der Erfüllung ihrer Pflicht.

Der Roman behandelt auch das Schicksal anderer. Hans‘ Freunde aus der Heimat, Heinz und Gottfried, reflektieren ebenfalls über ihre Suche nach Wahrheit und Glück und ihre Enttäuschungen. Gottfried trauert um „unsern Fritz“, der unter dem „Drucke der Verhältnisse“ starb. Dieses Schicksal wird dem von Gottfried Kinkel gegenübergestellt, der für seine Freiheitsideale büßt. Es gibt auch eine separate Erzählung vom „Herr Fritz“(möglicherweise identisch mit Hans/dem Hauptcharakter, aber mit einer leicht anderen backstory), der aus Liebeskummer um Dorchen an einem „gebrochenen Herzen“ stirbt, weil sein Vater (Herr Habersack, nicht Selbstherr) die Verbindung untersagte. Diese Episode betont ebenfalls den Konflikt zwischen persönlichem Glück und familiären/gesellschaftlichen Zwängen.

Der Roman zeichnet somit ein komplexes Bild der Vormärz- und Nachmärz-Gesellschaft. Er kontrastiert die authentischen (wenn auch eingeschränkten) zwischenmenschlichen Beziehungen und lokalen Probleme der „kleinen Welt“ mit der Oberflächlichkeit, dem Pragmatismus und den moralischen Kompromissen der „großen Welt“ des Kapitals und der formellen Gesellschaft. Hans’/Fritz‘ Weg, zerrieben zwischen idealistischen Bestrebungen (Kunst, Liebe, Freiheit), persönlichen Bindungen und übermächtigen gesellschaftlichen Realitäten, symbolisiert das Scheitern der „modernen Titanen“ der Vormärz-Zeit und den darauf folgenden „Katzenjammer“. Die Resignation, die Heinz und Amely ausdrücken, steht im Gegensatz zum Idealismus der Jugend. Letztlich scheint der Roman die Weisheit zu suggerieren, dass „das Glück so nah“ liegt, in den Bescheidenheiten und der Authentizität der Heimat.


Robert Giseke, Kleine Welt und große Welt. Ein Lebensbild. 3 Bde. Leipzig: F. A. Brockhaus, 1853.