F–J


F


Robert Fedor s. unter »Leuchtkugeln«


Sofie von Follenius: Dorothee. Erzählung aus dem Jahre 1848. Für junge Mädchen. Köln: J. P. Bachem, o. J. [1899]. (Bachem’s Illustrierte Erzählungen für Mädchen, Bd. 10)
↗️Stadtlexikon Darmstadt (zur Autorin)


Gustav Freytag, Aus einer kleinen Stadt. Leipzig: S. Hirzel, 1880.
[Schluss der »Ahnen«; spielt ca. 1806 bis nach 1848, ein Journalist wird in die Berliner Märzrevolution verwickelt; lt. ↗️Gottschall, Bd. 4, S. 230.]
↗️Zeno.org (Text online)
↗️Wikipedia (zum Schluss)
↗️Google (2. Aufl.)


G


Louise von Gall, Gegen den Strom. Bremen: Franz Schlodtmann, 1851.
↗️Inhalt (CH)
Bd. 1: ↗️ Google
Bd. 2: ↗️Google
ePUB: ↗️Mobileread
↗️Deutsches Museum (Rezension)

»… der Leser wird mit Erstaunen die Schärfe des politischen Urteils der weiblichen Hauptperson sowie der Erzählerin wahrnehmen, wenn es um Standesfragen und gesellschaftlichen Fortschritt geht; insbesondere aber die Haltung des restaurativen Österreich wird geradezu mit Abscheu aufs Korn genommen. Die Hauptfiguren des Romans leben in der zweiten Häfte des Werkes in Ungarn, als auch hier 1848 die Revolution ausbricht, und zwar vornehmlich als Befreiungskampf von Österreich, das diesen nur mit Hilfe russischer (!) Truppen niederzuwerfen weiß«. [BW]


Friedrich Gerstäcker, Pfarre und Schule. 3 Bde. Leipzig: Georg Wigand, 1849.
↗️Inhalt
Bd. 1: ↗️Google
Bd. 2: ↗️Google
Bd. 3: ↗️Google
ePUB: ↗️Mobileread

Das ist der andere Friedrich Gerstäcker, den man heute kaum kennt. Er nimmt die Leser in diesem dreibändigen Roman mit in das Deutschland des Jahres 1848. In einer kleinen Ortschaft mit dem Namen Horneck, wohl in Thüringen gelegen (zu erkennen am Dialekt der Bauern), entbrennt ein Kampf zwischen dem liberalen Hilfslehrer Hennig und dem reaktionären Pfarrer Scheidler, der unter seiner freundlichen Maske nicht nur die politischen, sondern auch die persönlichen Schicksale der Dorfbewohner und ganz besonders die Schulbildung der Kinder autoritär bestimmt. 

Gerstäcker geht auf die katastrophale soziale Lage der Lehrerschaft ein, ihre demütigende Abhängigkeit von Pfarrer und Kirche. Er zitiert alte Gesetze, Zeitungsartikel und zeigt, dass diese Abhängigkeit seit Jahrhunderten existiert. Aber mit der Revolution weht plötzlich ein neuer Wind, selbst hier auf dem Dorf. Die Ereignisse im fernen Berlin sorgen für Unruhe, und mit der Flucht eines demokratischen Politikers aus der Hauptstadt gelangt auch der Geist der Revolution hierher. Die Menschen lassen sich nicht mehr alles gefallen und begehren auf gegen Bevormundung und Unterdrückung, nicht nur gegen die der Kirche. [WH]


Friedrich Gerstäcker, Berlin und das Schauspielhaus im Belagerungszustand.
In: F. G., Aus zwei Welttheilen. 2 Bde. Leipzig: Arnoldische Buchhandlung, 1854. Bd. 1, S. 401–428.
Bd. 1: ↗️MDZ
Bd. 2: ↗️MDZ
↗️Mobileread (ePUB)
↗️Google (Link zum Erstdruck im »Morgenblatt für gebildete Leser«, 42. Jg. (1848), Nr. 292–296 (6.12.1848–11.12.1848; S. 1165–1183). Fortsetzungen, ohne Nennung des Autors.)
↗️Deutsches Museum (Rezension)
↗️Hörspieldatenbank ARD (Hörspiel der DDR von 1986)

»Die gelungenste narrative Verarbeitung des Berliner Belagerungszustands – und zwar seiner ersten, noch von der Gefahr des ausbrechenden Bürgerkriegs umwitterten Tage – liegt wohl in einer kurzen Erzählung Friedrich Gerstäckers vor.« (PS 277)


Friedrich Gerstäcker, Links u. Literatur:
↗️Google (Zur Rolle der Lehrer in der Revolution vgl. auch Wilhelm Riehl, der eine zu Gerstäcker völlig konträre (reaktionäre) Position vertritt. Wilhelm Heinrich Riehl, Die bürgerliche Gesellschaft. 2. Aufl. Stuttgart: J. G. Cotta’scher Verlag, 1854. S. 106.) Ebenfalls zu den Lehrern:
↗️wlb-stuttgart (Nikolaus Back, Die Revolution von 1848 und die Lehrer – ein vergessenes Kapitel württembergischer Schulgeschichte. In: Schwäbische Heimat, Bd. 65, Nr. 3 (2014). S. 284–290.)
↗️Sächs. Biografie (»Während der Revolution von 1848 engagierte sich G. als Zugführer der Scharfschützenkompanie der Leipziger Kommunalgarde und verfasste eine kurze Anleitung für ›Schießwaffen […].‹«)
↗️Deutsches Textarchiv (Friedrich Gerstäcker, Schießwaffen. Einige Worte über den Gebrauch und die Behandlung der Büchsen und Flinten. Leipzig: Otto Wigand [1848].)
↗️Wikisource (zu den Werken)
↗️Gerstäcker-Museum (Bibliografie)
⏹️Thomas Ostwald, Friedrich Gerstäcker: Leben und Werk. Biographie eines Ruhelosen. Ed. Corsar u. Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft e. V. Braunschweig 2007. Vollkommen neu erstellte Biographie auf der Grundlage der Arbeit von 1976, 408 Seiten, zahlr. Illustrationen.
↗️akwa-western (Karl Jürgen Roth, Friedrich Gerstäcker: Leben und Werk eines Erfolgsschriftstellers.)


Robert Giseke, Moderne Titanen. Kleine Leute in großer Zeit. 3 Bde. Leipzig: F. A. Brockhaus, 1850. [DG 666ff.; EA 111; Berliner Märzereignisse in Bd. 3, S. 259–298] 
↗️Inhalt
Bd. 1: ↗️Google (2. Aufl.)
Bd. 2: ↗️MDZ
Bd. 3: ↗️Google 
↗️Deutsches Museum (Rezension. In: Deutsches Museum, 1. Jg (1851), Januar–Juni, S. 235–236.)
 ↗️Europa (Rezension. In: Europa. Chronik der gebildeten Welt, Nr. 5 v. 18.1.1851, S. 36-38.)


Robert Giseke, Pfarr-Röschen. Eine Herzensgeschichte aus unserer Zeit. 2 Bde. Leipzig: F. A. Brockhaus, 1851.
↗️Inhalt
Bd. 1: ↗️Google (2. Aufl. 1854)
Bd. 2: im Netz nicht greifbar
↗️Google (Zeitgenöss. Kritik in: Europa, S. 828.)
↗️Deutsches Museum (Rezension)


Robert Giseke, Kleine Welt und große Welt. Ein Lebensbild. 3 Bde. Leipzig: F. A. Brockhaus, 1853.
↗️Inhalt
Bd. 1: ↗️Google
Bd. 2: ↗️Google
Bd. 3: ↗️Google
↗️Deutsches Museum (Rezension)


Robert Giseke, Carriére. Ein Miniaturbild aus der Gegenwart. 2 Bde. Leipzig: Adolph Wienbrack, 1853.
↗️Inhalt
Bd. 1: ↗️MDZ
Bd. 2: ↗️Google
↗️Deutsches Museum (Rezension)


Robert Giseke, Links:
↗️Mobileread (alle vier Giseke-Werke als ePUB)
↗️Google (Robert Prutz, Die deutsche Literatur der Gegenwart von 1848 bis 1858. Bd. 2. Leipzig 1858. S. 201–207. )
ADB (Richard M. Meyer, »Giseke, Robert« in: Allgemeine Deutsche Biographie, 49 (1904), S. 367-368.)

»Wer literarisches Interesse für den Vormärz hat, kommt an dem bislang nur Eingeweihten bekannten ›Titanen‹-Zyklus von Robert Giseke nicht vorbei. Kein anderes Werk der deutschen Literatur nimmt den Katzenjammer der gescheiterten 48er Revolution so überzeugend in die erzählerische Schilderung von Vormärz und März hinein und macht zugleich so konsequent die kleinen Leute zu Protagonisten des Romans.« [BW]


Adolf Glaßbrenner [Pseudonym: Adolf Brennglas], 1849 im Berliner Guckkasten. In: Berlin, wie es ist und – trinkt, Heft 30. Leipzig: Verlag von Ignaz Jackowitz, 1850.
↗️Inhalt
↗️HHU Düsseldorf
↗️Gutenberg-de (Volltext)
↗️Wikipedia (zu A. G.)
↗️Wikisource (Links zum Werk)
↗️Archive.org (Kurt Böttcher, Nachwort in: A. G.: … ne scheene Jejend is det hier! S. 324–329.)

Der äußerst produktive Glaßbrenner behandelt hier in satirischer Form die politischen Ereignisse des Jahres 1849 mit dem Wiedererstarken der Reaktion und dem Ende der Revolution.

Glaßbrenner ist zu Unrecht vor allem in Erinnerung geblieben für das humoristisch-harmlose Bild vom »gemütlichen« biedermeierlichen Berlin, das er geschaffen hat. Dass er sich — wie hier — aber auch immer wieder mit scharfen Satiren auf die Seite der Revolution gestellt hat und dabei recht ungemütlich werden konnte, hat man gerne verdrängt. Man denke nur an sein Gedicht »Der Verlust des Adels«, das an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Auch in späteren Publikationen hat er sich entsprechend geäußert, vor allem in seinen »Volkskalendern«, von denen hier nur einer (für 1849) exemplarisch genannt werden kann. [WH]


Adolf Glaßbrenner [Pseudonym: Adolf Brennglas], Das neue Europa im Berliner Guckkasten. In: Berlin, wie es ist und – trinkt, Heft 29. Leipzig: Verlag von Ignaz Jackowitz, 1848. 
↗️Inhalt
↗️Google
↗️Gutenberg-de (Volltext)

Die Szene spielt abends Unter den Linden in Berlin und kommentiert die politischen Umwälzungen des Jahres 1848 aus der Perspektive des Guckkästners. [WH]


Adolf Glaßbrenner [Pseudonym: Adolf Brennglas], Herr Buffey in der Zaruck-Gesellschaft. In: Berlin, wie es ist und – trinkt, Heft 16. 2. Aufl. Leipzig: Verlag von Ignaz Jackowitz, 1848. 
↗️Inhalt
↗️Google
↗️Gutenberg-de (Volltext)

Das Heft karikiert die politische Reaktion im Vormärz, insbesondere die Zensur, die Ablehnung von Fortschritt (Zaruck!), die Verherrlichung von Dummheit, sowie die bürgerliche Kriecherei und mangelnde politische Reife, repräsentiert durch Buffeys anfängliche Verwirrung und seine humorvolle, aber aufrichtige Opposition. [WH]


Adolf Glaßbrenner [Pseudonym: Adolf Brennglas], Komischer Volkskalender für 1849. Mit vielen Illustrationen von Th. Hosemann. Berlin: Expedition des komischen Kalenders, [o.J.; 1850?].
↗️Inhalt
↗️Google
↗️Gutenberg-de (Volltext)

Dieser Kalender nimmt humoristisch und kritisch die Ereignisse und Stimmungen des Revolutionsjahres 1848 sowie die reaktionären Tendenzen aufs Korn, die sich bis 1849 verfestigten. Ein Spiegel des politischen Übergangsjahres. [WH]


Adolf Glaßbrenner [Pseudonym: Adolf Brennglas], März-Almanach. Mit vielen Ill. von Th. Hosemann, W. Scholz u. A. Leipzig: J. G. Mittler, 1849.
↗️Inhalt
↗️Google
↗️Gutenberg-de (Volltext)

Der »März-Almanach« enthält eine Sammlung scharfer politischer Satiren, die das Aufleben der Reaktion nach der gescheiterten Revolution kommentieren. Das Motto des Almanachs fasst die pessimistische Stimmung zusammen: »Immer’n bisken zurück, immer’n bisken zurück / Zu det alten Unterthanenjlück!« [WH]


O. Glaubrecht [d.i. Rudolf Ludwig Oeser, siehe dort]


Claire von Glümer, Fata Morgana. Ein Roman aus dem Jahre 1848. Leipzig: Otto Wigand, 1851. [»Familien- und Revolutionsroman«, PS 267; DG 650f.; MF 517–553]
↗️Inhalt
↗️scholarsarchive.byu (dort zwei Versionen:)
(a) Fraktur-Scan (mit vielen Anstreichungen; Textlücken)
(b) Transkription als Word-Datei (Textlücken): 
↗️Mobileread (ePUB mit vollständigem Text)


Claire von Glümer, Links zu den Werken: ↗️Wikisource


Jeremias Gotthelf, Dr. Dorbach, der Wühler und die Bürglenherren in der heiligen Weihnachtsnacht Anno 1847. Leipzig, Gustav Mayer, 1849. 67 S.
↗️Google


Jeremias Gotthelf, Zeitgeist und Berner Geist. Berlin: Julius Springer, 1852.
↗️Inhalt
↗️babel.hathitrust.org
↗️Gutenberg-de (Text online)
↗️Mobileread (ePUB)
↗️Deutsches Museum (Rezension)
↗️bezg.ch (Ruedi Graf: »Unsere Religion heisst uns alle Brüder, unsere Verfassung stellt uns alle gleich«. Gotthelf und der Republikanismus.)
↗️fredi-lerch.ch (Fredi Lerch: Der böse Blick des Jeremias Gotthelf. In: ZeitSchrift Nr. 5/1997. )
⏹️Peter Rippmann: Gotthelfs irdische und himmlische Gerechtigkeit. In: Literatur und Recht im Vormärz. Jb. Forum Vormärz Forschung, 15 (2009).

Gotthelf erklärt im Vorwort, dass er als »geborner, kein gemachter Republikaner« eine »christliche Freiheit« liebe. Sein Roman kontrastiert hauptsächlich zwei Lebenswelten: das traditionelle, gottesfürchtige Leben im Dorf und die von den modernen politischen Strömungen erfasste Welt. 
Er stellt die christliche Lebensweise als Fundament von Ordnung und Glück dar und kritisiert die modernen, säkularen und politischen Strömungen als zerstörerisch und moralisch verwerflich. Gotthelf sieht letztlich Politik im Grunde als überflüssig an, solange die Menschen christlich leben und ein gesundes Verhältnis zu Gott haben. [WH]


Hermann Grieben s. Roderich


Karl Gutzkow, Die Ritter vom Geiste. 9 Bde. Leipzig: F. A. Brockhaus, 1850/1851. [PS 395-397]
↗️Inhalt
↗️finanz.math.tugraz.at (PDF, Neusatz)
↗️Mobileread (ePUB)
↗️Gutenberg.org (Text online)

Die Revolution von 1848 spielt in Gutzkows Roman keine primär erzählerische, sondern eine fundamentale thematische und strukturelle Rolle, indem sie den politischen und gesellschaftlichen Zustand, den sogenannten »Zeitgeist« darstellt, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland herrschte. Das Werk ist eine umfassende Zeitchronik, die die gescheiterten Hoffnungen und die darauffolgende Restauration (Reaktion) analysiert. [WH]

Und weil’s hier ja schließlich um Literatur geht, noch ein ganz anderes Zitat: »Gutzkows Mammutwerke [Die Ritter vom Geiste; Der Zauberer von Rom] haben manche Kritik provoziert, aber bis heute auch viele Bewunderer gefunden: Arno Schmidt sieht in ihnen den Aufbruch zur Moderne (1965: 6-54). Rolf Vollmann charakterisiert die Ritter als ›einen der schönsten aller Romane‹ und nennt den Zauberer ›eine sinnverwirrend hinreißende Lektüre‹ (1998, Jahr 1850).« (Walter Hömberg auf ↗️journalistikon.de)
 
Links:
↗️Google (Karl Gutzkow, Ansprache an die Berliner im März 1848. In: K. G., Vor- und Nachmärzliches. Leipzig: Brockhaus, 1850. S. 105–119.) Auch auf:
↗️Gutzkow.de (Digitale Gesamtausgabe online)
↗️Wikisource (zum Werk)
↗️Demokratisches-Deutschland.de (Aufsatz von Martina Lauster: Von unten nach oben. Karl Gutzkow als Demokrat um 1848.)
⏹️Bodo Pieroth, Aufrechterhaltung demokratischer Gesinnung. Karl Gutzkow: Die Ritter vom Geiste, 1851/1852. In: B. P., Der Verfassungsstaat in der Literatur. (2025). S. 177–192.


H


Chr. H. siehe unter »Leuchtkugeln«


H. B[enno] Haberland, Pauline. Eine Novelle. In: Frauen-Zeitung, Nr. 7, 2.6.1849.
↗️Inhalt (CH)
↗️slub-dresden
↗️biblioscout (Christoph Hamann: Geschlechterbilder. Frauen auf den Barrikaden 1848/49 – historische Fakten und politische Rezeption. In: Jahrbuch der Hambach-Gesellschaft, 31 (2024), S. 147-174.)


Ludwig Habicht, Der Falschmünzer. Leipzig 1896. [Schauplatz: London, Exil]
Die Erzählung spielt im Umfeld der 48er-Revolution.
↗️Mobileread (ePUB)
↗️Wikipedia (zu L. H.)


Friedrich Wilhelm Hackländer, Bilder aus dem Soldatenleben im Kriege. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1849.
Bd. 1: ↗️MDZ (»Feldzug in Italien«)
Bd. 2: ↗️MDZ (»Malghera und Rastatt«)
↗️Wikipedia (zu F. W. H.)
↗️Wikisource (zu den Werken)

Hackländer ist ein sehr produktiver, konservativer Erzähler mit großem Sinn für Alltagsdetails; einige seiner Werke thematisieren auch die Revolutionsereignisse oder deren soziale Folgen. 1848/49 nahm er als Kriegsberichterstatter und Adjutant am piemontesischen Feldzug Radetzkys und an der Belagerung von Rastatt im Sommer 1849 (Bd. 2, S. 185ff.) teil; in seinen »Bilder[n] aus dem Soldatenleben im Kriege« schildert er aus dieser militärischen Perpektive – teils humoristisch, aber vorwiegend realistisch – den Militäralltag, Einsätze und politische Unruhen unmittelbar nach der Revolution, auch jenseits der politischen Zentren. [WH]


Friedrich Wilhelm Hackländer, Der Clubb für unbegränzte Freiheit. In: F. W. H., Bilder aus dem Leben. Stuttgart: Adolph Crabbe, 1850. S. 38–45.
↗️MDZ


Friedrich Wilhelm Hackländer, Elfen-Correspondenz. In: F. W. H., Bilder aus dem Leben. Stuttgart: Adolph Crabbe, 1850. S. 46–69.
↗️MDZ


Friedrich Wilhelm Hackländer, Zeitungsartikel in aufsteigender Potenz. In: F. W. H., Bilder aus dem Leben. Stuttgart: Adolph Crabbe, 1850. S. 73–78.
↗️MDZ


Friedrich Wilhelm Hackländer, Zwei Nächte. In: F. W. H., Erlebtes, 2. Bd., S. 7–52, hier ab S. 27: »Die zweite Nacht.« Stuttgart: Adolph Krabbe, 1860. (=F. W. Hackländer’s Werke, Bd. 26)
↗️MDZ
↗️Gutenberg-de (Volltext)

»Die zweite Nacht« beginnt mit dem Jahr 1848. Hackländer beschreibt hier die militärische Offensive in der Lombardei unter Feldmarschall Radetzky am 1. August, die sich gegen den fliehenden Feind (die Piemontesen/Italiener) richtet. Siehe dazu oben: »Bilder aus dem Soldatenleben im Kriege.« [WH]


Karl Ludwig Häberlin [H. E. R. Belani], So war es. Politisch-socialer Roman aus der Zeit vor und während der Märzereignisse in Berlin. 2 Bde. Leipzig: C. L. Fritzsche, 1849. [DG 632–636]
↗️Inhalt
ePUB: ↗️Mobileread
Bd. 1+2: ↗️Babel.hathitrust.org
Bd. 1+2: ↗️us.archive.org
↗️Wikipedia (über K. L. H.)
↗️Wikisource/ADB (über K. L. H.)

Karl Ludwig Häberlin (1784–1858) war einer der produktivsten und populärsten Autoren seiner Zeit. Er beginnt seinen Roman mit der Vorgeschichte und zeichnet ein Bild staatlicher Unterdrückung und sozialer Ungleichheit in Berlin, er kritisiert Polizeistaat und Beamtenapparat, in denen Willkür und Korruption herrschen. Er schildert das Elend der Weber in Schlesien, wo die Bevölkerung unter Hungersnot und Typhus leidet. Und er geht auf die brutalen Verhältnisse in den preußischen Gefängnissen ein. Die Prügelstrafe, vollzogen auf der »Prügelmaschine«, gilt dort als Allheilmittel. – All das bereitet den Boden für die Revolution.

Der zweite Teil widmet sich bilderreich der Revolution selbst. Er beschreibt die zehn Tage vor dem 18. März 1848 in Berlin als eine Zeit wachsender Spannungen zwischen Volk und Militär. Belani folgt chronikartig den Ereignissen, Höhepunkt sind die dramatischen Vorgänge des 18. März: die Bürgerkriegsnacht, der Barrikaden- und Häuserkampf mit zahlreichen Opfern. 

Belani hat eine erstaunliche Fülle an realistischen Details, die offensichtlich aus seinen zeitgenössischen Quellen stammen. In den Fußnoten belegt er sie immer wieder. Soldaten, die wahllos in Fenster und Geschäfte schießen, gewaltsam in Häuser und Wohnungen eindringen und Unschuldige ermorden. Kinder, die auf den Barrikaden kämpfen und als Boten dienen, Frauen wie Emma, die von Hausdächern Steine auf die Soldaten werfen und barfuß über die Dächer fliehen. Ein erstaunliches Buch. –

Belani hat ein Jahr später eine Fortsetzung seines Romans veröffentlicht, die bis zum Scheitern der Revolution Ende 1849 reicht: »Reactionäre und Demokraten. Geschichtlich-politischer Roman aus der neuesten Zeit.« (s. unten). [WH]


Karl Ludwig Häberlin [H. E. R. Belani], Reactionäre und Demokraten. Geschichtlich-politischer Roman aus der neuesten Zeit. 2 Bde. Leipzig: C. L. Fritzsche, 1850. [DG 636–639; PS 249, 276]
↗️Inhalt
ePUB: ↗️Mobileread
Bd. 1: ↗️Google 
Bd. 2: ↗️Google 

»Reactionäre und Demokraten« (1850) ist die Fortsetzung von »So war es« von 1849 (s.o). Häberlins »geschichtlich-politischer Roman aus der neuesten Zeit« thematisiert die wesentlichen Ereignisse der Berliner Revolution zwischen dem 19. März und der oktroyierten Verfassung vom Dezember 1848. Der Autor konzentriert sich auf die zentralen politischen Auseinandersetzungen zwischen den ›Demokraten‹ und den ›Reactionären‹, insbesondere auf die Aufbruchsstimmung unmittelbar nach den Kämpfen des 18. März, die krisenhafte Zuspitzung im Zeughaussturm vom Juni und die Revolutionswende Ende 1848. Und beide Seiten kommen bei ihm nicht gut davon.

Immer wieder findet man bei ihm, neben all den realistischen Details, aufschlussreiche Gespräche aus allen Kreisen der Bevölkerung, die die politische Entwicklung, aber auch die aufgeheizte Atmosphäre charakterisieren: Gespräche aus den königlichen Gemächern, aus dem Adelssalon, von der Straße bis hin zu den Armutsquartieren des Berliner Voigtlandes. 

Der Adel beispielsweise steht der Revolution völlig verständnislos gegenüber: 
»Danke, meine Herren«, fuhr Herr von Kater mit Feierlichkeit fort, »möge die Guillotine vollenden, was die Shrapnells, Spitzkugeln und Bajonette begonnen haben werden. Meine Herren, ich fordere nicht viel, höchstens 10,000 Köpfe aus dem Berliner Proletariat, wozu ich auch ihre Führer, die brodlosen Literaten rechne, unter dem geht es aber nicht […]. Ich fordere hundert Guillotinen, die, um schneller wirken zu können, mit Dampfkraft in Aktivität gesetzt werden müssen.« (Bd. I, S. 167f.) 

Häberlin zeigt auch, dass die Folgen der Revolution bis in den privaten Familienkreis reichen. Besonders deutlich in Gesprächen über das traditionelle Recht des Vaters, den künftigen Ehemann der Tochter zu bestimmen. Da regt sich jetzt nämlich bei den Kindern weiblicher (und auch männlicher) Widerstand: »Die Zeiten eines feudalen Familiendespotismus sind vorüber, ich werde mich ihm nie wieder fügen.« (Bd. II, S. 210) [WH]


Karl Ludwig Häberlin [H. E. R. Belani], Treu und brav. Roman aus dem bürgerlichen Leben. Leipzig: C. L. Fritzsche, 1851. [Zur Braunschweiger Revolution 1830, aber mit grundsätzlichem Vorwort: DG 50f. zum Vorwort, 656; PS 163f.]
↗️Inhalt
↗️Archive.org 
↗️MDZ


Ida Gräfin Hahn-Hahn: Maria Regina. Eine Erzählung aus der Gegenwart. 2 Bde. Mainz: Franz Kirchheim, 1860.
↗️Inhalt
↗️UB Düsseldorf
↗️Zeno.org (Volltext online)
↗️Gutenberg-de (Volltext online)
↗️Wikipedia (zur Autorin)
↗️ADB (Richard M. Meyer über die Autorin)
↗️Wikisource (Links zum Werk)

Ida Gräfin Hahn-Hahn war eine der meistgelesenen Schriftstellerinnen ihrer Zeit mit einem umfangreichen Werk. 1850 war sie zum Katholizismus konvertiert, zentrales Thema ihrer Erzählung »Maria Regina« ist der Konflikt zwischen dem katholischen Glauben und den modernen Ideen Individualismus, Materialismus und vor allem der Revolution, die als geistiger Abfall von Gott und als Ursache für gesellschaftliches Elend dargestellt werden. Die Revolution bedroht nicht nur politische Systeme, sondern wird als direkter Angriff auf die moralische Grundlage der christlichen Zivilisation gesehen. — Zu Hahn-Hahns persönlicher Stellung zur Revolution vgl. oben Richard M. Meyer in der ADB. Fanny Lewald hatte die Gräfin schon 1847 zur Zielscheibe ihrer amüsanten Satire »Diogena« gemacht. [WH]


Moritz Hartmann: Der Flüchtling. In: Nach der Natur. Novellen. Bd. 2, S. 1–???. Stuttgart: Emil Ebner, 1866. [nicht verifiziert]
↗️Google


Moritz Hartmann: Erzählungen eines Unstäten. Bd. 1. Berlin: Franz Duncker, 1858. [nicht verifiziert]
↗️Google


Hugo Harzburg, Der achtzehnte März. Dies Buch gehört dem deutschen Volke! Berlin 1850/51. [DG 639f.] [Kein Exemplar im Netz gefunden]


Richard Georg Spiller von Hauenschild, siehe Max Waldau


Ernst Haug, Des Republikaners Schwertfart. Kartons von Ernst Haug, General der römischen Republik. Bremen: Verlag von Franz Schlodtmann, 1851.
↗️Inhalt
↗️Google
↗️Deutsches Museum (Rezension)

Ernst Haug habe ich in Varnhagens Tagebüchern entdeckt, die beiden hatten auch persönlichen Kontakt. Das Werk ist kein Roman, sondern eine Mischung aus Autobiografie, Fiktion, Realität; Skizzen zu diversen Themen; vorzugsweise zur Revolution in Italien, wo er sich am Kampf beteiligt hat, mit Abschweifungen nach Deutschland.
Biogr. Verbindungen zu Marx, Ruge, Kinkel, Varnhagen u.a. Ein interessanter Autor! Das Buch wurde noch im Erscheinungsjahr verboten. [WH]

Zum Titel: »Eine ›Schwertfart‹ bezeichnete demnach einen kriegerischen Einsatz, eine Expedition oder einen Kampfzug, bei dem das Schwert als Symbol für Kampf, Ehre und Tapferkeit im Mittelpunkt stand.« (perplexity/19.06.25)

Zu Ernst Haug(h):
↗️Britishmuseum.org (dort auch Literatur über H.)
↗️Wikisource (Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich)
↗️Google (über Haugs Expeditionspläne: Petermann, A. 1853. Ueber das Innere Australiens, Zeitschrift für allgemeine Erdkunde 1, 411-418.)
↗️https://core.ac.uk/download/pdf (Ferdinand Nicolas Göhde, Foreign Soldiers in the Risorgimento and Anti-Risorgimento. A Transnational Military History of Germans in the Italian Armed Groups, 1834–1870. Thesis. Florence: European University Institute. Department of History and Civilization, 2014.)
↗️Libcom.org Karl Marx and Friedrich Engels, The Heroes of the Exile. 1930/1960 (dt.).
↗️MEGA Auch Marx hat sich kurz (und sehr kritisch) über ihn geäußert. Siehe den MEGA-Band »Exzerpte und Notizen«: Kapitel »Biographische Notizen über Karl Tausenau und Ernst Haug«.
Im MEGA-Register:
»Ernst Haug: österreichischer Offizier, Demokrat; Teilnehmer der Revolution 1848/49 in Italien, emigrierte nach deren Scheitern nach England; 1865 Mitarbeiter der Zeitschrift „Der deutsche Eidgenosse“ in London.« Nachweise in bereits erschienenen Bänden der MEGA: III/13, S. 949.
↗️Varnhagen-Register (Nachgelassene Tagebücher):
Haug, Ernst, General d. röm. Republik 7| 221f. 8| 106. 137. 13| 106. Vater (Arzt) 7| 221. Des Republikaners Schwertfart 7| 416.


Otto Hauser, 1848. Stuttgart: Bonz, 1907. 418 S.
Der Roman »1848« von Otto Hauser handelt von den Erlebnissen und Entwicklungen einer Gruppe von Studenten und Bürgern in einer oberungarischen Stadt im Jahr 1848. (sagt die KI)
↗️Inhalt
↗️Sammlungen Uni Frankfurt 


Heichlinger s. unter »Leuchtkugeln«.


Isidor Heller, Die Alliirten der Reaction. Berlin: Allgemeine Deutsche Verlags-Anstalt, 1852.
Der Roman spielt in den Jahren nach der gescheiterten Revolution, als die restaurativen Kräfte wieder die Oberhand gewonnen haben. (KI)
Bd. 1:  ↗️MDZ  ↗️Google
Bd. 2: ↗️Google
↗️Deutsches Museum (Rezension)

»Nach der Auflösung des Reichsparlamentes lebte H. bis zum Ende des Jahres 1852 in Berlin. Dort schrieb er außer Correspondenzen einen Roman: ›Die Alliirten der Reaction‹. 2 Bde. (Berlin 1852, Verlagsanstalt), welcher in den Berliner Blättern beifällig beurtheilt wurde. Kossak widmete diesem Roman ein sehr anerkennendes Feuilleton in der ›Constitutionellen Zeitung‹.« (BLKÖ, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich; 1862)
↗️Wikisource/BLKÖ


Lutz Heller, Hänschen Schnipp. Ein literarischer Bilderbogen aus der Zeit um 1848. Zusammengestellt und bearbeitet von Lutz Heller. [Mit einer Einführung von Herbert Mühlstädt]. Illustrationen von Werner Klemke. Berlin [DDR]: Der Kinderbuchverlag, 1960. 292 Seiten.

[Enthält kurze Texte von: Wilhelm Angerstein – Ludwig Börne – Paul Boerner – Georg Büchner – Ferdinand Freiligrath – Adolf Glaßbrenner – Moritz Hartmann – Heinrich Heine – Karl Herloßsohn – Hoffmann von Fallersleben – Alexander Jung – Karl Schurz – Friedrich Stoltze – Georg Weerth – Wilhelm Weitling – Wilhelm Wolff.]


Stefan Heym, Die Papiere des Andreas Lenz. Vom Autor durchgesehene Übersetzung von Helga Zimnik. 2 Bde. Leipzig: Paul List Verlag, 1963. Im amerikanischen Original erschienen unter dem Titel: The Lenz Papers. London: Cassell, 1964. Als gekürzte dt. Fassung auch erschienen unter: Lenz oder die Freiheit. Ein Roman um Deutschland. München: List, 1965.
↗️Wikipedia
↗️Wikipedia (zum Inhalt)


Gustav Hildebrand, Rund um den Kreuzturm. Roman aus den Dresdner Maitagen von 1849. Mit Federzeichnungen von Josef Windisch. Leipzig: Schulze & Co., 1913.
↗️Gutenberg-us (ePUB; dort auch eine Inhaltsangabe)


[Heinrich Hoffmann:] Der Heulerspiegel : Mittheilungen aus dem Tagebuch des Herrn Heulalius von Heulenburg. Leipzig: Gustav Mayer, 1849. 30 S.
↗️Inhalt
↗️Sammlung Uni Frankfurt (2. Aufl.)
↗️Gutenberg-de (Volltext online)
↗️Google [bricht nach S. 16 ab; unvollständiger Scan]
⏹️Auch in: Heinrich Hoffmann: Humoristische Studien und Satiren. Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1986. S. 221–238. [mit Anmerkungen d. Hrsg.] Herausgegeben von G. H. Herzog und Helmut Siefert.

Persiflage auf reaktionäre politische Auffassungen. In der Form eines gegen den Willen des (fiktiven) Verfassers von Heinrich Hoffmann herausgegebenen Tagebuchs. [WH]


Heinrich Hoffmann: Handbüchlein für Wühler oder kurzgefasste Anleitung in wenigen Tagen ein Volksmann zu werden. Leipzig: Gustav Mayer, 1848.
↗️Gutenberg-de (Volltext online)
↗️Google
⏹️Auch in: Heinrich Hoffmann: Humoristische Studien und Satiren. Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1986. S. 193–219. [mit Anmerkungen d. Hrsg.] Herausgegeben von G. H. Herzog und Helmut Siefert.


August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (Hg.): Das Parlament zu Schnappel: nach stenographischen Berichten hrsg. von Hoffmann von Fallersleben. Bingerbrück: Selbstverlag, 1850; Düsseldorf: Commissions-Verlag der Schaub’schen Buchhandlung, 1850. 256 S.
↗️Inhalt
↗️Internet Archive (ePUB)
↗️Sammlung Uni Frankfurt
↗️Google
↗️Google (Details zum Entstehen des Werks in Hoffmanns Autobiografie: »Mein Leben«, 5. Bd.)
⏹️Neuausgabe 1918:
Das Parlament zu Schnappel. Neu-Ausgabe, besorgt und mit einem Nachwort versehen von Prof. Dr. Artur Kutscher. München: Franz Hanfstaengl, 1918. Titelbild und Buchschmuck von Hubert Wilm.
↗️deutsche-biographie.de (zu Artur Kutscher)

Politische Satire in liberaler Ausrichtung. Über ein Dutzend Männer trifft sich im Jahr 1849 allabendlich in der Gaststube des »Kronenwirths Wieduwilt« in Schnappel. Anstatt über parlamentarische Entscheidungen zu debattieren, wie es der Titel verheißt, tauschen sich die Herren aber in einem mehr oder weniger privaten Rahmen über Alltägliches, Anekdoten und Witze aus. Und immer wieder über Politik.

Die illustre Runde besteht aus Stammgästen unterschiedlicher Berufe, Herkünfte und politischer Überzeugungen, darunter ein Stadtphysicus, ein Postmeister, ein Friedensrichter, ein Pfarrer und ein pensionierter Hauptmann. Vom Reaktionär und Konservativen bis zum Republikaner und Sozialisten ist alles vertreten.

Die Besonderheit des Textes liegt in seiner dialogischen Form, die eine immense Lebendigkeit, Unmittelbarkeit und vor allem: Humor erzeugt. Die zahllosen Anekdoten und Schnurren, Wortspiele und Sprachwitze, Ironie und Satire aus vielen Regionen Deutschlands sind geradezu ein Archiv des deutschen Humors um 1850, enthalten aber oft Frustration und Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen.

Die gescheiterte Revolution ist das unterschwellige Zentrum der Gespräche. Sie sind durchdrungen von einer tiefen Enttäuschung und Skepsis gegenüber der politischen Entwicklung und beklagen den Verlust der Presse- und Redefreiheit, dass Europa »faul durch und durch« sei und man »auswandern, oder Alles in Geduld abwarten« müsse. Der Humor enthält zwischen den Zeilen auch verzweifelte Untertöne.
Dennoch klingen in der melancholischen Resignation immer wieder ein Funke Widerstand und die Forderung nach Veränderung an. [WH]

In Hoffmanns Gesammelten Werken, posthum erschienen (8 Bde., 1890–1893), nicht enthalten:
↗️hathitrust.org

Zu Hoffmann auch:
⏹️Franz Josef Degenhardt: August Heinrich Hoffmann, genannt von Fallersleben. Roman. München: Bertelsmann, 1991.
⏹️Franz Josef Degenhardt: Der Mann aus Fallersleben: die Lieben des August Heinrich Hoffmann. Roman. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 1996.
⏹️in Varnhagens Tagebüchern (↗️Register, S. 157):
Hoffmann von Fallersleben, Aug. Heinr. 2| 145. 264. 269f. 278f. 281. 291. 329. 365. 382. 3| 294. 299. 477. 8| 127. 9| 348. 10| 359. 366. 369f. 376. 11| 96. 12| 328. 341. Brief 10| 431. Werke 10| 366. Horae belgicae 12| 328. Soldatenlieder 10| 366. Unpolit. Lieder 2| 18. 76. 145.
⏹️Eberhard Rohse, »Frankfurt ist nicht Bethlehem« – Paulskirchenparlament und 48er Revolution im Spiegel literarischer Texte. In: Armin Burkhardt, Kornelia Pape (Hrsg.): Sprache des deutschen Parlamentarismus. Studien zu 150 Jahren parlamentarischer Kommunikation. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 2000. S. 40–67, hier S. 47–49, 63. ↗️Zusammenfassung


Karl von Holtei, Christian Lammfell. Breslau: Eduard Trewendt, 1853. [PS 372f.]
Die Lebensgeschichte des Christian Lammfell erstreckt sich vom Siebenjährigen Krieg über die Napoleonische Zeit bis zur Revolution von 1848. [WH]
↗️Inhalt
Band 1: ↗️Google↗️Google
Band 2, 3: ↗️Google
Band 4, 5: ↗️Google
ePUB: ↗️Mobileread
↗️Deutsches Museum (Rezension)


Uffo Horn, Der Bauernesel. In: U. H.: Böhmische Dörfer. Novellen. Bd. 1. Leipzig: Friedrich Ludwig Herbig, 1847. S. 81–397.
Schildert einen Volksaufstand des 18. Jahrhunderts, mit Anspielungen auf die vormärzliche Gegenwart.
 ↗️Google
↗️Jahrbuch-Brücken.de (Martin Vavroušek, Uffo Horn – der engagierte Dichter.)


Horowitz, L.: 1848 : eine Sammlung origineller Novellen dieses Jahrgangs, vom Monat März begonnen. Preßburg: Wigand, 1849. 192 S.
↗️Inhalt
↗️Sammlung Uni Frankfurt


J


Wilhelm Jensen, Die Schatzsucher. Eine Begebenheit aus dem Jahre 1848. Leipzig: Carl Reißner, 1892. [nicht verifiziert]
↗️Google
↗️Wikipedia (zu Jensen)
↗️Wikisource (Links zu den Werken)


Wilhelm Jensen, Unter der Tarnkappe. Ein schleswig-holsteinischer Roman aus den Jahren 1848–1850. 2 Bde. Dresden: Carl Reißner, 1906. [nicht verifiziert]
↗️Google (Bde. 1+2)